24. Sep 2018
Franz Kirsch
Eine erfolgreiche Saison für deutsche Sportler

Bei der Weltmeisterschaft in Kanada belegten die deutschen Damen Steffi Kirsch (links) Platz 2 und Svenja Hempelmann (rechts) Platz 3 hinter Rachel Normad (USA)
Nur wenige deutsche Athleten konnten sich für die Barfuß-Weltmeisterschaft, die vom 11. bis 18. August 2018 auf dem Dream Lake in Ontario, Kanada statt fand, qualifizieren. Tatsächlich angetreten sind lediglich die beiden „Aushängeschilder“ des Deutschen Wasserski- und Wakeboard-Verbandes Steffi Kirsch und Svenja Hempelmann - das aber mit Erfolg.

Barfuß ist ein spritziger Wassersport, der nicht an den Füßen, bestenfalls an den Nerven kitzelt. Für nicht fachkundige Zuschauer sieht der Sport nicht ganz ungefährlich aus. Viele vermuten, dass Barfuß laufen zumindest nicht ohne schwerere Zerrungen zu erlernen ist. Doch weit gefehlt, selbst Kinder lernen diesen Sport ganz leicht.

Ein besonderes Spektakel bei Wettkämpfen ist das Nachtspringen
Der Dream Lake machte seinem Namen alle Ehre – es war ein traumhaftes Event. Nicht nur das Wasser bot den Läufern optimale Bedingungen, auch abseits des Wassers wurde einiges geboten. Sportlich waren die deutschen Starterinnen sehr erfolgreich. Neben zahlreichen Halbfinalteilnehmern, trumpften Steffi Kirsch und Svenja Hempelmann in der Seniorenklasse richtig auf. Steffi gewann drei Silber- und eine Bronzemedaille, Svenja eine Silber- und drei Bronzemedaillen. Beide mussten sich lediglich der ehemaligen Weltmeisterin in der offenen Klasse, Rachel Normand, geschlagen geben. Highlight des Wettkampfes war das sensationelle Erringen des Vizemeistertitels im Teamevent hinter den USA.

Steffi Kirsch beim Sprungstart
Bevor es zur Weltmeisterschaft ging hatten die deutschen Sportler bereits einige Wettkämpfe bestritten. Im Juli fand die Deutsche Meisterschaft in Lommel, Belgien, statt. Wegen des hohen technischen Aufwandes für Organisation und Durchführung und auch um Kosten zu sparen, werden die drei Länder Meisterschaften gemeinschaftlich für Deutschland, Belgien und den Niederlanden abwechselnd organisieren. Bei traumhaften Wetter- und Wasserbedingungen gab es Rekorde, persönliche Bestleistungen und insgesamt hervorragende Ergebnisse. Hinter Svenja erreichte Steffi Platz 2 in Tricks und holte Gold im Slalom, Springen und damit auch in der Kombination. Der Hermeskeiler Christian Kurz gewann Gold in der Kombination und bei der Jugend siegte Ben Zinn in Tricks und Slalom und gewann - mit 13 Jahren als jüngster Teilnehmer - die Kombination.

Auch im internationalen Vergleich waren deutsche Sportler fast überall auf dem Treppchen. Bei den Scandinavien Open in Schweden konnte Jacky Kirsch, wie schon bei der EM im Vorjahr, in der Disziplin Tricks alle hinter sich lassen. Beste deutsche Teilnehmerin war Svenja Hempelmann, die dann auch die Kombination für sich entscheiden konnte. Besonders beeindruckend war wieder der 13jährige Ben Zinn, der bei der Jugend fast alles abräumte. Dem Vater Frank war in der Senioren-Kategorie ebenfalls eine Goldmedaille vergönnt.
Traditionsgemäß fanden zum Abschluss Saison die „Orange Open“ in Holland statt. Hier gelang es Steffi Kirsch die Goldmedaille in der Kombination vor ihrer Rivalin Svenja Hempelmann
zu gewinnen. Bei den Herren gewann Frank Zinn und sein Sohn Ben erreichte Platz 2 bei den Junioren.

Das Camp der Barfuß-Jugend an der Lahn war gut besucht
Zum ersten Mal wurde ein Kinder und Jugendcamp für den Barfuß-Sport organisiert. Frank Zinn – der Commander – stellte sich nur kurz die Frage, ob genügend Teilnehmer kommen würden. Am Ende waren es so viele Anmeldungen, dass gar nicht alle angenommen werden konnten. Beim WMC Wetzlar an der Lahn war ein perfekter Spot mit glattem Wasser und einen Club, der mit Enthusiasmus alles rundum organisierte, gefunden. Durch das Sponsoring von Muhl Watersports und der Verbandsförderung konnte das Projekt letztendlich mit 17 Teilnehmern gestemmt werden.